Geschichte


Blick auf die Vereinsgeschichte der Trachtenkapelle Ödsbach

 

Nachdem 1911 – 1912 in Ödsbach ein Gotteshaus errichtet worden war, ließen die nun durchgeführten Prozessionen, die kirchlichen Hochfeste und die öffentlichen Hochzeiten in den Lokalen “Grüner Baum” und “Krone” immer wieder den Mangel erkennen, dass zu all den festlichen Anlässen eine Musikkapelle von auswärts herbeigerufen werden musste.

 

 

 

 

 

Müller Andreas, Haas Josef, Wiegele Josef, Kaltenbronn Zyriak, Sester Klemens, Sester Zyriak, Bartelt Bruno, Laufer Karl, Bürg Hermann, Dirigent: Wettemann Eugen

 

So kamen am 26.11.1926 eine Gruppe interessierter Bürger im “Grünen Baum” zusammen und gründeten den Musikverein. Zum 1. Vorstand wurde Norbert Haas vom Holdersberg gewählt. Der Instrumentenkauf wurde durch eine Haussammlung finanziert. Das sehr gute Ergebnis zeigte, dass in der Bevölkerung der Wunsch nach einer eigenen Kapelle groß war, denn es konnten 14 Instrumente angeschafft und bar bezahlt wurden. Zum 1. Dirigenten wurde Eugen Wettemann bestellt, der als Lehrer in Ödsbach bisher auch den Kirchenchor geleitet hatte. Da es sich bei den Musikern durchweg um Landwirte handelte, verwunderte es nicht, dass sie bei ihren feierlichen Auftritten in ihrer schmucken Tracht erschienen. Die Musikkapelle ist somit seit ihrer Gründung im Jahre 1926 eine Trachtenkapelle. Diese war damals die erste und einzige Trachtenkapelle des ganzen Renchtals.

Im Jahre 1929 erfolgte ein Wechsel in der Vorstandschaft. Josef Welle vom Giedensbach, der spätere Bürgermeister der Gemeinde, wurde zum 1. Vorsitzenden, Ludwig Huber vom Giedensbach zum 2. Vorsitzenden gewählt.

 

 

 

 

 

Josef Haas, Andreas Huber, Franz Haas -Kronenwirt-, Ludwig Huber -Dörfle-,

Ludwig Birk -Steinhof-

 

 

 

 

Dirigent Toni Bach mit der Trachtenkapelle Ödsbach in der Vorkriegszeit

um 1937.

 

Eugen Wettemann führte bis zu seiner Versetzung den Dirigentenstab. 1935 trat Toni Bach als Nachfolger an. Da dieser sehr oft durch anderweitige Interessen auswärts gebunden war, wurde in der Vorstandschaft der Wunsch geäußert, dass sich ein Musiker zum Hilfsdirigenten ausbilden lassen solle. Hierzu erklärte sich Zyriak Wiegele bereit. Dieser konnte bereits nach kurzer Zeit Proben durchführen und die Jungmusiker anlernen. Nach 1937 und zu Beginn des Krieges führte Zyriak Wiegele die Kapelle weiter, aber viele Gefallende und Vermisste und die lange Gefangenschaft einiger Musiker, ließen das Vereinsleben erlöschen.

Nach dem Krieg wurde zwar vielfach der Wunsch geäußert, man möge die Trachtenkapelle wieder aufbauen, aber die Anordnungen der Besatzungstruppen ließen in den ersten Nachkriegsjahren eine neue Vereinsgründung nicht zu.

 

 

 

 

 

-1948- Bei Hochzeiten und sonstigen Anlässen trug man den Sonntagsanzug, zu Umzügen wurde eine Tracht ausgeliehen.

 

Erst im Juli 1948 fanden sich zwölf Musiker der früheren Kapelle wieder zusammen um eine Neugründung des Vereins durchzuführen. Alle Freunde und Gönner der Musik waren zur Mithilfe am Wiederaufbau des Vereins aufgerufen. In der Gründungsversammlung wurde Bürgermeister Zyriak Huber als 1. Vorstand, Zyriak Sester als 2. Vorstand und Bruno Bartelt als Rechner und Schriftführer gewählt. Zum Dirigenten wurde Zyriak Wiegele berufen. In kürzester Zeit konnte die Kapelle bei verschiedenen Anlässen wieder auftreten. Aus gesundheitlichen Gründen gab Zyriak Wiegele den Dirigentenstab ab. Zum 25-jährigen Bestehen der Trachtenkapelle wurde er 1951 für seine vielen Verdienste zum Ehrenmitglied ernannt.

 

 

 

 

 

Die Trachtenkapelle Ödsbach unter der Leitung von Zyriak Wiegele beim Weinfest 1949 in Oberkirch.

 

 

 

 

 

 

Nußbach - 1949

 

Im Jahre 1952 übernahm Emil Rosa, Stadtkapellmeister und Musikdirektor aus Oberkirch, die Kapelle.

1958 wurde Franz Anton Wiegele, Lendersbach, zum 1. Vorstand gewählt und auch weiterhin von Zyriak Sester als 2. Vorstand unterstützt. Unter Mitwirkung dieser Vorstandschaft und Musikdirektor Rosa wurde im Jahr 1960 das Musikfest ins Leben gerufen.

 

Bürgermeister Georg Sturm wurde 1961 Nachfolger von Franz Anton Wiegele und Josef Huber, Rang, löste im Jahr 1964 Zyriak Sester als 2. Vorstand ab. Der langjährige Rechner und Schriftführer Bruno Bartelt wurde für seine Verdienste im gleichen Jahr zum Ehrenmitglied ernannt, Franz Wiegele und Andreas Welle lösten ihn ab. Josef Spinner übernahm im Jahr 1967 das Amt des 2. Vorstands und Walter Haas den Posten des Schriftführers. Aus gesundheitlichen Gründen gab Bürgermeister Sturm das Amt des 1. Vorstands im Februar 1968 an seinen Nachfolger Klemens Huber ab.

 

 

 

 

Ludwig Braun -Gnadhof-, Jakob Wiegele, Franz Welle -Giedensbach-,

Josef Spinner

 

 

 

 

 

Dirigent Emil Rosa bei einer Primiz. Ein ehrenvoller Anlass für die Trachtenkapelle Ödsbach.

 

 

 

 

 

Ausflug zum Königsee 1970 (Berchtesgaden)

 

Klemens Wiegele übernahm 1973 das Amt des 2. Vorstandes, Georg Geiler wurde Rechner und Josef Sester Schriftführer. 1975 erfolgte auch der Wechsel im Dirigentenamt. Nach 24-jähriger erfolgreicher Tätigkeit legte Emil Rosa am 01. Oktober den Dirigentenstab in die Hände von Walter Tuschla. Zu diesem Zeitpunkt zählte die Kapelle stattliche 35 Musikerinnen und Musiker. Walter Tuschla bemühte sich um eine vermehrte Ausbildung von Jungmusikern. So gelang es ihm in seiner fast zehnjährigen Dirigententätigkeit die Trachtenkapelle Ödsbach auf nahezu 60 Aktive auszubauen. Er wurde dabei tatkräftig von seinem Vizedirigenten Georg Kaltenbronn und Petra Tuschla unterstützt, die sich ebenfalls um eine Ausbildung der Jungmusiker bemühten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Trachtenkapelle 1981

 

Im Jahre 1980 gab Klemens Huber, unter dessen zwölfjähriger Vorstandschaft sich die Trachtenkapelle sehr positiv entwickelt hatte, sein Amt an Klemens Wiegele weiter, der in Walter Haas als 2. Vorstand und Hermann Vogt als Schriftführer Unterstützung fand. Georg Geiler begleitete den wichtigen Posten des Rechners.

1982 wurde der Bau der Mooswaldhalle fertig gestellt. Nun konnten die Fastnachtsveranstaltung sowie die Weihnachtsfeier, die bisher im Gasthaus “Krone” stattfanden, in die Halle verlegt werden, wodurch man sich den enormen Aufwand des Zeltaufstellens ersparen konnte. Zwischenzeitlich führte Georg Kaltenbronn die Kapelle. Dieser wurde dann im Herbst 1985 von Alois Geiler abgelöst. Als Chef der bekannten “Fidelen Ortenauer” gelang es ihm die Trachtenkapelle sowie deren Zuhörer für die Musik zu begeistern.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Fahrt nach Bonn 1982

 

 

 

 

 

 

 

 

Jungmusiker 1983

 

 

 

 

 

 

 

 

Ausflug zum Wendelstein 1984

 

 

1986 feierte die Trachtenkapelle ihr 60-jähriges Jubiläum. Erich Huber übernahm die Geschicke des 2. Vorstand und Karl Huber die des Rechners. Zum Jubiläum setzte sich die Vorstandschaft ein großes Ziel: Nachdem in den letzten Jahren immer wieder Jungmusiker in die Kapelle eingegliedert wurden, musste nämlich für alle eine neue Tracht angeschafft werden. Großzügige Spenden aus der Einwohnerschaft, auch Zuschüsse von Verbänden und Eigenmittel der Trachtenkapelle ermöglichten diese große Investition.

Walter Haas löste 1989 den 1. Vorstand Klemens Wiegele ab. Das Amt des 2. Vorstands übernahm Walter Spinner, Schriftführer wurde dessen Bruder Josef. Im gleichen Jahr legte Alois Geiler nach nur 4-jähriger Dirigententätigkeit das Amt nieder. Bereits nach 2 Monaten intensiver Suche der Vorstandschaft konnte im September 1989 Heinz Koschil für die Trachtenkapelle Ödsbach gewonnen werden.

1992 übernahm Herbert Gieringer das Amt des Schriftführers, da Josef Spinner zum Rechner gewählt wurde. Aus der Trachtenkapelle kristallisierten sich Anfang der 90er Jahre die führenden Spieler der einzelnen Register zu einer “Kleinen Besetzung” heraus, die zu bestimmten Anlässen aufspielte. Aus dieser wiederum formierte sich auf die Initiative von Hubert Vogt 1992 eine eigenständige Fastnachtsgruppe – die “Moosturbos”.

Im Jahre 1993 wurde erstmals anlässlich des Kirchenpatroziniums ein Sommerfest vor der Mooswaldhalle veranstaltet, welches bis heute bei Einheimischen und Feriengästen großen Anklang findet. Walter Haas wurde 1995 von Josef Sester als 1. Vorstand abgelöst, Walter und Josef Spinner wurden in ihren Ämtern bestätigt. Zum Schriftführer wurde Martin Schnurr in die Vorstandschaft gewählt.

Ab 1996 übernahm Gerhard Huber das Amt des Vizedirigenten. Georg Kaltenbronn stand weiterhin den beiden ersten Dirigenten tatkräftig zur Seite. Gerhard Huber wurde gleichzeitig musikalischer Leiter der Jungmusiker, die seit 1989 eine kontinuierliche Leistungssteigerung und immer mehr eigenständige Konzertauftritte verzeichnen konnten.

 

 

 

 

 

 

Die Jugendkapelle im Jahr 1996 unter der Leitung von Stefanie Melzer.

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Trachtenkapelle 1997

 

Bereits seit den 50er Jahren fanden sich immer wieder junge Musikerinnen und Musiker zusammen, um zur traditionellen Weihnachtsfeier am 26. Dezember ein heiteres Theaterstück aufzuführen. Diese Laienaufführungen haben bei der Bevölkerung angenehmen Zuspruch gefunden und sind zum Gelingen dieses Abends nicht mehr wegzudenken.

 

 

 

 

"Au Backe mein Zahn" -1955- Birk Erich, Sturm Zyriak, Hoferer Ernst, Wiegele Franz, Rohrer Josef, Sester Elisabeth, Spinner Paula, Müller Andreas

 

 

 

 

Braun Ludwig, Klaus Wiegele, Thomas Maier, Hubert Vogt, Markus Huber, Reinhard Kaltenbronn, Maria Huber (Maske), Timo Rohrer, Dagmar Männle, Thomas Schnurr, Heike Kaltenbronn, Patricia Kaltenbronn, Silvia Harter, Saskia Rohrer, Jürgen Kimmig

 

Zur Generalversammlung im Jahre 2000 konnte die Trachtenkapelle Ödsbach erstmals zwei Träger des Goldenen Leistungsabzeichens in seinen Reihen begrüßen, nämlich Stefanie Melzer und Jürgen Kimmig. Beide schlugen auch die Laufbahn des Dirigierens ein, so dass Stefanie Melzer die Leitung der Jungmusiker übernahm und Jürgen Kimmig im Januar 2001 offiziell zum Vizedirigenten der Trachtenkapelle Ödsbach ernannt wurde.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ausflug nach Finkenberg 2000

Im Jahr 2001 geben einige Vorstandsmitglieder hauptsächlich aus beruflichen Gründen ihre Ämter ab: Josef Sester wird als 1. Vorstand bestätigt. Timo Rohrer übernimmt das Amt des 2. Vorstandes von Walter Spinner, während Josef Spinner – ebenfalls nach 12 – jähriger Vorstandstätigkeit – die Aufgaben des Rechners an Thomas Maier abgibt. Katja Halter löst Martin Schnurr als Schriftführer ab.

Im Jubiläumsjahr 2001 zählte die Trachtenkapelle Ödsbach eine stolze Zahl von 70 aktiven Musikerinnen und Musikern, mit Heinz Koschil und Jürgen Kimmig zwei motivierte Dirigenten, sowie eine junge ehrgeizige Vorstandschaft. Die Trachtenkapelle ist also von Nachwuchsproblemen verschont geblieben was natürlich auf die Vereinsführung der letzten Jahre als auch auf das hervorragende Vereinsleben zurückzuführen ist.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Trachtenkapelle im Jahr 2003

 

 

 

 

 

 

 

 

Ausflug nach Dresden 2004

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Fahrt nach Hamm 2012

 

Seit dem Jahr 2012 ist Jürgen Kimmig Dirigent der Trachtenkapelle, die im Jahr 2016 ihr 90-jähriges Jubiläum feiert.

Derzeit sind 48 Musiker im Verein aktiv.